Veranstaltungen
Führung mit Dr. Kai Lehmann durch die Ausstellung Fatale Lust- Philipp zu Hessen und seine Doppelehe
Montag, 31. Oktober 2016, 14:00
Was wäre wenn ....?
Dieser Frage geht Dr. Kai Lehmann, Direktor und Kurator, in seinen Führungen durch die Ausstellung Fatale Lust – Philipp zu Hessen und seine Doppelehe nach.
Für Historiker ist das eine heikle Frage. Dennoch wird 500 Jahre nach dem Thesensanschlag in Wittenberg genau diese Frage in der Reformationsstadt Schmalkalden gestellt. Was wäre nicht alles möglich gewesen für die Sache der Protestanten, wenn da nicht jene Liebesgeschichte zwischen einem Landgrafen und einem Hoffräulein gewesen wäre. Im Sommer 1539 lernt Landgraf Philipp von Hessen, genannt „Der Großmütige“, die junge Margarethe von der Saale kennen. Philipp, einer der wichtigsten politischen Streiter für den neuen Glauben, will sich nicht zufrieden geben mit einer weiteren Liaison. Er will – bereits seinem Stand gemäß verheiratet – auch Margarethe zur Frau nehmen. Eine Doppelehe erscheint dem tiefgläubigen Philipp moralischer und gottgewollter, als dauerhafter Ehebruch. Bigamie aber verstößt gegen weltliches wie kirchliches Recht. Von Martin Luther und Philipp Melanchthon erhält er einen theologischen Dispens unter der Bedingung der Geheimhaltung. Die deutlichen Warnungen des sächsischen Kurfürsten, seines Mithauptmanns im Schmalkaldischen Bund, schlägt er in den Wind. Schon bald ist die Doppelehe nicht mehr geheim zu halten – mit fatalen Folgen.
Innerhalb eines Jahres wandelt sich Landgraf Philipp vom angriffsbereiten Kriegsfürsten zum Ausgleich suchenden Bittsteller, der auf die Gunst des katholischen Kaisers Karl V. angewiesen ist. Der Schmalkaldische Bund – als der politische Arm der Reformation – wird dadurch seiner europäischen Handlungsspieleräume beraubt.
Für Sonderführungstermine melden Sie sich bitte rechtzeitig an unter: 03683 403186 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
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Für Historiker ist das eine heikle Frage. Dennoch wird 500 Jahre nach dem Thesensanschlag in Wittenberg genau diese Frage in der Reformationsstadt Schmalkalden gestellt. Was wäre nicht alles möglich gewesen für die Sache der Protestanten, wenn da nicht jene Liebesgeschichte zwischen einem Landgrafen und einem Hoffräulein gewesen wäre. Im Sommer 1539 lernt Landgraf Philipp von Hessen, genannt „Der Großmütige“, die junge Margarethe von der Saale kennen. Philipp, einer der wichtigsten politischen Streiter für den neuen Glauben, will sich nicht zufrieden geben mit einer weiteren Liaison. Er will – bereits seinem Stand gemäß verheiratet – auch Margarethe zur Frau nehmen. Eine Doppelehe erscheint dem tiefgläubigen Philipp moralischer und gottgewollter, als dauerhafter Ehebruch. Bigamie aber verstößt gegen weltliches wie kirchliches Recht. Von Martin Luther und Philipp Melanchthon erhält er einen theologischen Dispens unter der Bedingung der Geheimhaltung. Die deutlichen Warnungen des sächsischen Kurfürsten, seines Mithauptmanns im Schmalkaldischen Bund, schlägt er in den Wind. Schon bald ist die Doppelehe nicht mehr geheim zu halten – mit fatalen Folgen.
Innerhalb eines Jahres wandelt sich Landgraf Philipp vom angriffsbereiten Kriegsfürsten zum Ausgleich suchenden Bittsteller, der auf die Gunst des katholischen Kaisers Karl V. angewiesen ist. Der Schmalkaldische Bund – als der politische Arm der Reformation – wird dadurch seiner europäischen Handlungsspieleräume beraubt.
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